ICT-Projekte und die Viruskrise

Das Thema der Pandemie und der direkte und messbare Impact auf die wirtschaftliche Entwicklung ist für mehr als drei Viertel der kürzlich im Rahmen unserer Studienarbeiten befragten Unternehmen die derzeitige Nummer eins der Herausforderungen. Mehr als 40% der Unternehmen rechnen mit einem Rückgang der Umsätze im laufenden Jahr um mehr als 10%. Um den Schaden zu begrenzen, reagieren viele davon mit Kurzarbeit, Einfrieren und Streichungen von Ausgaben und Investitionen.

 

Von den wirtschaftlichen Auswirkungen und den Kürzung geplanter Ausgaben sind auch die ICT-Abteilungen in den Unternehmen betroffen. Auch hier werden geplante ICT-Projekte verschoben oder auf Eis gelegt. Zusätzlich zur Herausforderung, den laufenden ICT-Betrieb mit weniger Geld in der Kasse sicher und verfügbar aufrechtzuerhalten, sieht der ICT-Verantwortliche sich auch mit komplexen technologischen und organisatorischen Themen konfrontiert.

 

So hat aufgrund der Krise die digitale Beschleunigung deutlich zugenommen und die Arbeitswelt, resp. -plätze verändern sich schneller als je zuvor. Gerade der Wechsel des Arbeitsplatzes ins Home Office und die entsprechend neu aufzusetzenden Infrastrukturen und Anwendungen im Bereich Sicherheit, Communication und Collaboration fordert die ICT überdurchschnittlich heraus. Mehr als die Hälfte der Unternehmen haben ihre diesbezüglichen Ausgaben und Investitionen im Bereich Mobilität, Sicherheit und Home Office erhöht. Dies nicht nur in begrenzte Adhoc-, resp. Übergangslösungen. Der Corona Impact wird nicht nur kurzfristig unser gewohntes Arbeiten verändern, sondern aus unserer heutigen Einschätzung zu einer nachhaltig veränderten Form der Zusammenarbeit und Workplaces führen. Diesem Umstand tragen viele der derzeitigen Home Office Projekte Rechnung, flexibles Arbeiten dürfte verstärkt zum Standard werden.

 

Die Topthemen auf dem Projektranking der ICT-Abteilung widerspiegeln denn auch die aktuelle Entwicklung:

Nicht überraschend und seit Jahren auf dem Platz eins der Projekte der ICT-Abteilungen findet sich das Thema der Security. Die Deutlichkeit, resp. der Abstand auf nachfolgende Ränge hat im Vergleich zu vergangenen Jahren zugenommen, aktuell arbeiten 77% der Unternehmen an Security-Projekten, viele davon generiert durch die gestiegene Mobilität der Mitarbeiter. Die nachfolgenden Themen auf dem Projektranking unterstreichen die derzeitig fokussierten Arbeiten der ICT-Abteilungen hinsichtlich der Verlagerung von festen Arbeitsplätzen hin mobilen Workplaces der Mitarbeiter.

 

Im Vordergrund mit Blick auf den Betrieb und die Infrastruktur laufen in knapp der Hälfte der Unternehmen Evaluationsverfahren zur Frage, was künftig im eigenen Hause verbleiben und betrieben werden soll und wo bei der Nutzung externer Services und Plattformen Vorteile realisiert werden können. Dies bezüglich einer rascheren Implementierung neuer Services, niedrigerer Kosten und erhöhter Flexibilität. Das Virus beschleunigt offensichtlich nicht nur die digitale Transformation vieler Unternehmen, sondern verstärkt auch die permante Infragestellung der Modelle und Form des weiteren Betriebs der ICT.

 

Publikation Artikel: Mai 2020 Autor: Philipp A. Ziegler, CEO, MSM Research AG

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