Der Arbeitsplatz und die neue Normalität

Die Pandemie hat einen wuchtigen Digitalisierungsschub und eine enorme Dynamik generiert und unsere gewohnte Arbeitswelt auf den Kopf gestellt. Und eines lässt sich bereits heute mit Sicherheit festmachen: Keine Initiative, keine Promotionaktion von Technologie-Herstellern und keine staatlichen Förderprogramme haben der Digitalisierung einen so massiven Schub verliehen wie die Coronakrise. Ohne die digitalen Lösungen, welche uns heute zur Verfügung stehen, wären die aus der Coronakrise entstandenen Probleme kaum zu überwinden und der daraus resultierende ökonomische Schaden immens grösser.

 

Das Thema des mobilen Schaffens, der Remote Arbeit und der geteilten (shared) Arbeitsplätze ist ja nicht neu. Das flexible und mobile Arbeiten ist seit Jahren auf dem Vormarsch, wie unsere Studienarbeiten der letzten Jahre gezeigt haben. Der feste Arbeitsplatz hat zunehmend an Bedeutung verloren. Die Verlagerung der Arbeit in die Homeoffices hatte sich bis vor der Coronakrise allerdings bislang noch nicht auf breiter Basis durchgesetzt. Die Pandemie hat die Sicht auf die Dinge nun grundlegend verändert und den Wandel beschleunigt. Die Haltung der Unternehmen unter dem Einfluss der Coronakrise bezüglich Homeoffice und mobilem Arbeitsplatz ist grundsätzlich positiv, eine Mehrheit der Befragten sieht dies als grosse Chance zur Steigerung der Arbeitsplatzattraktivität, Flexibilität und Produktivität.

 

Der Wandel der Arbeitswelten ist nachhaltig. Die Verlagerung der Arbeit in die privaten Umgebungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird die traditionelle Arbeitswelt in vielen Unternehmen grundlegend verändern. Insgesamt werden zwei Drittel der Unternehmen das Homeoffice auch in Zukunft weiter ermöglichen und 50% der befragten Unternehmen haben entschieden, das mobile Arbeiten und Homeoffice weiter gezielt zu fördern und auszubauen.

 

Diese Entwicklung hat auch direkten Einfluss auf die ICT-Budgets, so werden 2021 die Geldtöpfe für die Schaffung neuer und den Unterhalt bestehender Arbeitsplätze deutlich aufgestockt. Der Anteil der Spendings für den mobilen Arbeitsplatz und das Homeoffice an den gesamten ICT-Ausgaben ist beachtlich, rund 24% entfallen auf mobile Devices, Lösungen, Apps, Netze, Security, Betrieb, Schulung und Professional Services. Die markant gestiegene Mobilität und Verbreitung der Homeoffices ist damit zum starken Pfeiler und Antreiber des gesamten künftigen Wachstums des ICT-Marktes geworden.

 

Wir gehen heute davon aus, dass die neue Normalität, das neue Leben und Schaffen nach der Krise eine andere sein wird und wir nicht in allen Belangen zu den Mustern und der Gangart alter Gewohnheiten zurückkehren werden. Und gerade mit Blick auf den Arbeitsplatz der Zukunft wird es DIE Lösung kaum geben, es darf also weiter experimentiert werden. Es bietet sich jetzt für manches Unternehmen die Chance, längst fällige Kurskorrekturen in der Arbeitswelt vorzunehmen. Wer alte Modelle nur weiter konsolidiert, wird nichts Neues schaffen und auf künftige Entwicklungen nicht erfolgreich und agil agieren können.

 

Publikation Artikel: Januar 2021 Autor: Philipp A. Ziegler, CEO, MSM Research AG

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